Matthias Ackeret – Folge 80 unserer Serie: Tom Hanan. Der Webrepublic-Mitgründer spricht im Interview über steigende Innovationsbereitschaft und Investitionen in E-Commerce. Zudem äussert er sich zum Werbeboykott auf Facebook.

Herr Hanan, überall spricht man vom Siegeszug der Digitalisierung während der Coronakrise. Haben Sie dies auch so erlebt?

Tom Hanan: Die Auswirkungen von Corona haben für viele Unternehmen die Relevanz von digitalen Kanälen verstärkt. Wir beobachten eine grosse Beschleunigung der Investitionsbereitschaft in Onlinemarketing, aber auch in die technische Infrastruktur. Es wurde klar ersichtlich, dass es bei vielen Unternehmen Nachholbedarf gibt.

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Wie hat Webrepublic diese Zeit überstanden?

Tom Hanan: Dank unserem starken Setup, breiten Kundenportfolio und langjährigen Partnerschaften mit unseren Kunden konnten wir die Krise bisher ohne grosse Schäden durchschiffen. Gegenseitiges Vertrauen ist heute wichtiger denn je. Mit unserer Expertise im Digitalmarketing können wir unsere Kunden in dieser turbulenten Zeit unterstützen und beratend zur Seite stehen.

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TikTok ist momentan der absolute Trend. Sehen Sie dies auch so?

Tom Hanan: Absolut. Die Plattform verzeichnet weltweit bereits 805 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer, in der Schweiz sind es 1,3 Millionen. Zwar steht die Vermarktung von Tiktok noch ganz am Anfang, aber mit laufenden Entwicklungen wie TikTok For Business bekommen auch hiesige Unternehmen zunehmend mehr Möglichkeiten, ihre Zielgruppe auf der Plattform zu erreichen. Aktuell noch zu sehr attraktiven Preisen, so können durchaus für wenige tausend Franken pro Tag siebenstellige Views erreicht werden.

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Grosse amerikanische Firmen boykottieren Facebook. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Tom Hanan: Facebook trägt mit über 2,6 Milliarden aktiven Nutzerinnen und Nutzern weltweit eine grosse Verantwortung als Ort von gesellschaftlicher, aber auch politischer Kommunikation – sowohl zwischen Privatpersonen als auch Organisationen. Dazu gehört die Sicherstellung der Bekämpfung von missbräuchlichen Entwicklungen wie irreführende Inhalte, politische Manipulation oder Aufrufe zu Gewalt und Hass. Nicht zuletzt durch den aktiven Austausch mit Werbetreibenden und Agenturen verschärfte Facebook während den letzten Monaten die Massnahmen, um schädliche Inhalte effizienter und schneller zu entfernen. Wir erwarten auch künftig weitere Optimierungen und sind in engem Austausch mit Facebook und unseren Kunden.

 

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