Sarah Willi  – Webrepublic steigt mit 360° Media in die klassische Mediaplanung ein und erweitert das bisher rein digitale Portfolio. Damit bietet die Zürcher Agentur künftig einen Full Service für wirkungsvolle Kampagnen über alle Kanäle hinweg. Trotz des Ausbaus in analoge Bereiche ist und bleibt das Motto «Digital first».

360 Grad Media auf Plakat

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Werbewoche.ch: Tobias Zehnder, Webrepublic engagiert sich neu auch im Bereich der klassischen Mediaplanung. Wie lange tragen Sie sich schon mit dem Gedanken?

Tobias Zehnder: Die Idee, in diesen Bereich einzusteigen, ist für mich sehr natürlich aus der Entwicklung von Webrepublic heraus entstanden: 2009 haben wir mit Suchmaschinenmarketing begonnen. Seither hat sich in der Branche extrem viel getan, ständig kommen neue Technologien und Plattformen auf den Markt. Parallel dazu wachsen auch wir kontinuierlich weiter und vergrössern unser Serviceangebot. Unser Anspruch als Firma ist, unseren Kunden die besten Marketing- und Kommunikationslösungen zu bieten. Und diese sehen wir in der Schnittstelle von Kreation, Media und Technologie. Die Ausdehnung auf 360° Media ist für uns der logische nächste Schritt: Digitale Mediaplanung auf Google, Facebook und Co. bieten wir schon lange an, in den letzten zwei Jahren haben wir bei einzelnen Kunden damit begonnen, ihre Gesamtetats zu betreuen. Dieses Angebot lancieren wir jetzt offiziell.  

 

2020 ist nicht unbedingt das Jahr «boomender» Media-Etats, insbesondere in Bezug auf klassischere Medien wie Print und lineares TV. Ihr digitales Kerngeschäft läuft dafür, nehme ich an, ziemlich gut. Da frage ich mich: Wieso wagen Sie ausgerechnet jetzt den Sprung in eine neue Geschäftssparte?

Im Fokus dieser Entscheidung stehen unsere Kunden: Wir glauben daran, dass es für sie einen grossen Mehrwert darstellt, wenn wir ihnen alles aus einer Hand anbieten können. Anstatt mit vielen einzelnen Partnern wie einer Kreativagentur, Digitalagentur und Mediaagentur zu arbeiten, reduzieren wir mit unserem Angebot die Schnittstellen für sie. Wir decken die gesamte Customer Journey ab – vom Plakat an der Tramstation bis zum Erlebnis auf der Website. 

In der aktuellen Situation sind Medien wie Out-of-Home oder Kino natürlich nicht die meistgebuchten Werbeplätze. Trotzdem sehen wir darin grosses Potenzial. Out-of-Home und Digital-out-of-Home sind – neben Onlinekanälen – das letzte grosse Massenmedium mit einer immensen Reichweite in der gesamten Bevölkerung. Auch TV gehört weiterhin zu den zentralen Werbekanälen. Und: Die programmatische Buchung von Fernsehwerbung wird immer wichtiger – dort können wir unsere Erfahrung im Digitalen gezielt einsetzen.

 

Möchten Sie Ihr neues Angebot bestehenden Kunden als Ergänzung offerieren – oder möchten Sie auch Kunden «exklusiv» für Media-Dienstleistungen gewinnen?

Unser Credo ist und bleibt «Digital first», deswegen ist das Media-Angebot in erster Linie als Ergänzung zu unseren digitalen Services zu sehen. Wir sind überzeugt, dass Kampagnen die digitale Komplexität abbilden müssen, bevor sie in traditionelle Medien verlängert werden – nicht umgekehrt. Es stellen sich fragen wie: Was sehen potenzielle Kundinnen und Kunden, wenn sie im Anschluss an ein TV-Werbung das Produkt googlen? Welche Anschlusskommunikation nehmen Userinnen und User auf Social Media wahr? Welchen Content brauchen wir, um das gewonnene Interesse optimal abschöpfen? Solche aus Onlinekampagnen gewonnenen Daten setzen wir gezielt für die Optimierung klassischer Kanäle ein. 

Mit unseren bestehenden Kunden sind wir bereits in intensiven Gesprächen über die neuen Möglichkeiten. Erste Projekte haben wir in diesem Jahr schon umgesetzt. Wir sind aber auch dabei, neue Kundenbeziehungen aufzubauen mit ambitionierten Unternehmen, die Lust auf innovative Werbeprojekte haben. 

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