10-09-2013

Google-Analytics-Ausblick: Mehr Insights, mehr Intelligenz und mehr Struktur

Foto Roger Tschallener @ Webrepublic AG)

Roger Tschallener

Die beiden letzten Wochen standen ganz im Zeichen unserer Lieblings-Analyse-Software. Ob die Google Analytics Summit in Mountain View oder die Google-Analytics-Konferenz in Wien: Wir haben die News aufmerksam mitverfolgt. 

Google-Analytics-Ausblick: Mehr Insights, mehr Intelligenz und mehr Struktur

Die dritte Ausgabe der Letzteren haben wir wieder mit einer eigenen Delegation besucht und wissen nun noch genauer, wie der Analytics-Hase in nächster Zeit läuft.

Ganze 14 Neuerungen hat Google am diesjährigen Summit vorgestellt. Einige davon sind bereits verfügbar, andere werden gerade ausgerollt, und weitere werden in Kürze folgen - das «Wann» lässt Google hier, wie immer, gerne offen. Die spannendsten Updates, die wir in Wien genauer unter die Lupe genommen haben, stellen wir hier vor.

Als kurze Warnung vorab: Mehrere der hier angesprochenen Punkte betreffen die neue Version von Google Analytics (auch «Universal Analytics», kurz UA, ganannt), welche sich aktuell in der öffentlichen Beta-Phase befindet. Nutzer des bisherigen Tracking-Codes sollten aber nicht verzweifelt neue UA-Propertys erstellen, um von UA profitieren zu können. Eine Migration hin zur neuesten Tracking-Version wird schon bald möglich sein (u.a. auch mithilfe eines Migrations-Tools) - langfristig wird der alte Code komplett vom UA-Script abgelöst werden.

Ausgereiftere Segmente, neue Benutzer-Insights

Mit dem Audience Reporting können in naher Zukunft soziodemografische Daten wie Geschlecht, Alter und Interessen der Benutzer in neuen Google-Analytics-Dimensionen analysiert werden. Dies hilft uns, besser zu verstehen, welche soziodemographischen Merkmale die wichtigsten Conversion-Bringer aufweisen. Daraus ableitend können wir wiederum die Performance der Display-Kampagnen steigern, indem wir das Bid-Adjustement auf diese Merkmale hin anpassen und optimieren.

Eine der wichtigsten Neuerungen sind die Unified Segments, mit welchen wir nun nicht nur einzelne Visits messen können, sondern den einzelnen Visitors in den Mittelpunkt stellen. Dies bedeutet, dass wir mehrere Visits der gleichen Person zusammenhängend mit deren weiteren Touchpoints in der Customer Journey analysieren können. Die Beantwortung spannender Fragen ist nun möglich! Zum Beispiel, wie sich die Conversion-Rate von einmaligen und wiederkehrenden Personen Sitzungs-übergreifend unterscheidet. Siehe hierzu auch die sequentielle Segmentierung und Kohorten-Analyse, beispielsweise bei Avinash Kaushik. Schliesslich kommt das User-Interface in einem überarbeiteten Layout wesentlich übersichtlicher, informativer und schlicht auch einladender daher.

Bild via Google-Analytics-Blog

Zudem ersetzen die neuen ABC Reports das bisherige Besucherquellen-Menu in der Google Analytics Navigation. Ziel war eine verbesserte Übersicht der Trafficquellen in Bezug auf Acquisition, Behaviour und Conversions, um den Analytics-Nutzern die Performance-Analyse der Quellen zu vereinfachen – dass nun aber Content unter «Behavior» zu finden ist, und Traffic unter «Acquisition», ist doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Einfachere Events mit dem Google Tag Manager

Events zu tracken ist keine neue Wissenschaft, sollte man sich denken. Die eine oder andere Hürde tauchte beim Einsatz des Google Tag Manager (GTM) dann aber doch auf, was für viele ein dicker Wermutstropfen auf das eigentlich sehr empfehlenswerte Tag-Management-Tool war. Ein Event durch den GTM hindurch im Google Analytics zu tracken war dann doch nicht ganz so leicht, wie viele gehofft hatten. Mittels Auto-Event Tracking soll das nun besser werden. Events können dadurch ohne weitere Eingriffe im Webseiten-Quelltext getrackt und verwendet werden - und das ohne grosse JavaScript-Kenntnisse oder sonstiges Codegebastel. Folgende Auslöser für Events sind ab sofort verfügbar (mehr Details zu diesem Typen erläutert Florian Muff):

  • Timer-Listener
  • Klick-Listener
  • Link-Klick-Listener
  • Formularübermittlungs-Listener

Umständliche Einbau-Odysseen, beispielsweise beim Tracken eines Outbound-Links, gehören damit der Vergangenheit an.

Zu guter Letzt dürfen sich alle Web-Analytics-Anwender, vom Anfänger bis hin zu API-Reporting-Spezialisten, über ein wenig Weiterbildung freuen: Die Analytics Academy ist da – was die Weiterbildungsjunkies der Webrepublic natürlich sehr freut. Neben einem klassischen Webinar mit lehrreichen Videos bietet Google in der Online-Akademie auch Kurz-Tests und eine offene Community für Lernende an. Wer endlich tiefer in die Welt von Google Analytics eintauchen will, erhält hier eine ideale Gelegenheit.