Was ist Suchmaschinenoptimierung? Auf eine einfache Formel heruntergebrochen: Bewertung = Technik * (Inhalt + Backlinks). Was steckt konkret hinter dieser Formel? Was sagt sie über das Funktionieren von Suchmaschinen aus? Und wie hilft sie Marketern ihre Webseiten zu verbessern? Dieser Post hält Antworten auf diese Fragen bereit.
Suchmaschinen durchforsten mit ihren Crawlern permanent und wiederholt das gesamte Internet, folgen dabei sämtlichen Links und speichern die wichtigsten Informationen zu jeder Webpage in einem riesigen Archiv – dem Index. Software zur semantischen Texterkennung hilft ihnen dabei, Texte zu interpretieren und bestmöglich zu verstehen. Auf diese Weise können sich Suchmaschinen ein Bild von Websites, deren Strukturen und Inhalten sowie ihren Verbindungen zueinander machen.
Sollte ein User nun über die Eingabemaske einer Suchmaschine eine Suche starten, so aktiviert dies den berühmten Algorithmus, welcher auf den Index zugreift und anhand bestimmter Kriterien ein sogenanntes Ranking der relevantesten Suchergebnisse aufstellt.
Nun fragen sich Marketer: Wie genau macht der Algorithmus das? Wenn ich weiss, wie der Suchmaschinenalgorithmus funktioniert, kann ich meine Website so optimieren dass meine Zielgruppe diese mit Google auch findet.
Die drei Handlungsbereiche des SEO
Stark vereinfacht lässt sich die Fülle an Faktoren des Suchmaschinenalgorithmus auf zwei grundlegende Faktoren herunterbrechen: Relevanz und Popularität. Die Begriffe scheinen naheliegend und nachvollziehbar, bedürfen aber zum tatsächlichen Verständnis weiterer Konkretisierung.
Die Relevanz einer Website: Technik und Inhalt
Relevanz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Inhalte, welche auf der Website angeboten werden, zuerst einmal technisch funktionieren müssen. In diesem Optimierungsteil werden also konkret jene Faktoren analysiert, welche die Zugänglichkeit und Indexierbarkeit einer Website für die Suchmaschine und den User beeinflussen. Dabei gilt es exemplarisch festzuhalten: Die Website eines Reiseanbieters, die aus technischen Gründen nicht von einer Suchmaschine gecrawlt werden kann, wird nicht im Suchmaschinenindex landen. Wenn ein potentieller Kunde nach einem Last-Minute-Angebot für Weihnachtsferien sucht, wird der Reiseanbieter auch nicht auf den Suchmaschinenergebnisseiten (SERP) erscheinen. Der Anbieter hat folglich keine Chance, über die Google Suchergebnisse den Kunden zu einer Buchung zu motivieren. Ebenso ist eine Website, die Inhalte nur sehr langsam lädt, für den User im Zweifelsfall weniger relevant als eine Website, die vergleichbare Inhalte schneller lädt.
Relevanz bedeutet aber auch, dass die Website bzw. die jeweilige Page das Bedürfnis des Suchenden inhaltlich befriedigen kann. Ihre Inhalte (Texte, Bilder, Videos etc.) müssen also so beschaffen sein, dass eine Suchmaschine versteht, um was es sich generell auf der Website und ihren Pages handelt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, da es sich bei Suchmaschinen immer noch um Roboter handelt, welche Quellcodes verarbeiten: Sie picken sich verschiedene Elemente einer Page heraus und versuchen, die Inhalte semantisch zu interpretieren. Anschliessend bewerten sie die Relevanz einer Page für bestimmte Suchanfragen. Die Page eines Reiseanbieters, der seine Angebote beispielsweise hauptsächlich mit Video-Inhalten vermarktet, kann nicht ausreichend von Suchmaschinen interpretiert werden. Fehlt in der URL und im Page-Title zusätzlich der Kern einer bestimmten Suchanfrage (Keywörter wie Winterferien oder Flugbuchung), hat die Page keine Chance, bei Suchanfragen von potentiellen Touristen auf den vorderen Plätzen der Suchergebnissen zu landen.
Die Popularität einer Website: Backlinks
Popularität ist dagegen als eine Art Reputation zu verstehen. Sie entsteht vor allem durch Backlinks (Links von anderen Domains), aber auch durch weitere Signale, welche von externen Domains auf die zu optimierende Website verweisen. In diesem Fall machen sich die Suchmaschinen das menschliche Urteilsvermögen zunutze. Menschen (Webmaster), welche von Ihrer eigenen Domain auf eine andere verweisen, tun dies mit hoher Wahrscheinlichkeit deswegen, da sie die verlinkten Inhalte für wertvoll erachten. Im Fall des Reiseanbieters bieten beispielsweise Reiseblogs, Reiseportale und Bewertungsplattformen mit qualitativ hochwertigen Inhalten wertvolle Backlinks als Signale. Diese Signale werden dann vom Algorithmus, bekannt als PageRank, hinsichtlich ihrer Qualität bewertet.
Zusammenfassend lassen sich drei zentrale Algorithmus-Bestandteile identifizieren, welche abstrakt genug sind, um den Suchmaschinenalgorithmus vereinfachend zu erklären, aber gleichzeitig auch konkret genug, um klare Handlungsbereiche für Analyse- und Optimierungsmassnahmen abzustecken: Technik, Inhalte & Backlinks.
Suchmaschinenalgorithmus: Relevanz und Popularität
Die drei Handlungsbereiche der Suchmaschinenoptimierung
Der vereinfachte Suchmaschinenalgorithmus
Der Suchmaschinenalgorithmus, beziehungsweise die Bewertung einer Page durch die Suchmaschine, kann anhand folgender Formel vereinfacht dargestellt werden. Dabei stehen die Buchstaben für die zusammengefasste Bewertung der einzelnen Handlungsbereiche:
Formel für Suchmaschinenoptimierung (SEO), wie wird eine Page bewertet
Der vereinfachte Suchmaschinenalgorithmus (T: Technik, I: Inhalte, B: Backlinks)
Bei dieser Formel fällt gleich auf, dass die technischen Faktoren multiplikativ verknüpft sind. T ist dabei ein Faktor zwischen Null und Eins. Das bedeutet, dass T, falls es einen Wert von Null annimmt, die gesamte Formel Null werden lässt.
Das ist sofort nachvollziehbar, wenn man sich an die für die Suchmaschine nicht zugängliche Page des Reiseanbieters aus obigem Beispiel erinnert. Selbst die wertvollsten Inhalte und jede Menge Backlinks können einer Page nicht zu guten Positionen in den Suchmaschinenresultaten verhelfen, wenn diese Seite gar nicht indexiert und damit nicht vom Algorithmus bewertet werden kann. T ist folglich ein kritischer Faktor, der für die erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung unbedingt beachtet werden muss. Gleichzeitig kann dieser Faktor aber auch nur ein Maximum von Eins annehmen, sodass sein Potenzial im Sinne der Skalierbarkeit von Optimierungen begrenzt ist.
Ganz anders ist dies bei den Faktoren I und B. Diese stellen längerfristig die grössten Hebel dar, da hier das Optimierungspotenzial fast unendlich ist. Ein gutes Beispiel einer Domain, welche im Bereich Inhalt wie auch Backlinks sehr stark ist und sich ständig weiter entwickelt ist Wikipedia.
Unser Fazit
Zusammenfassend empfehlen wir, bei einem SEO-Projekt die technischen Faktoren immer als erstes anzugehen. Ist das technische Fundament gelegt, geht es an die inhaltliche Optimierung und an den Aufbau von Backlinks. Nur wenn diese Faktoren zusammenspielen, entfalten sie ihr ganzes Potenzial.