05-28-2021

Die Core Web Vitals – UX wird noch wichtiger für SEO

Foto Martin Stadelmann @ Webrepublic AG)

Martin Stadelmann

Von Juni bis August rollt Google die Core Web Vitals aus. Diese umfangreiche Veränderung wird einen grossen Einfluss auf das Ranking von Websites haben – jedoch nicht über Nacht. Aber: Wer seine Website daraufhin optimiert, gewinnt längerfristig. Wir zeigen, wie Sie Optimierungspotenzial entdecken und dieses erfolgreich ausschöpfen.

Was sind Core Web Vitals?

Core Web Vitals sind eine Untergruppe von Faktoren, die in Googles «Page Experience Score» einfliessen. Mit diesen bewertet Google im Wesentlichen die Gesamt-UX Ihrer Seite. Momentan wird die Page Experience mit den Web Vitals gemessen. Eine Rolle spielen zum Beispiel die Verwendung von HTTPS und die Mobile Friendliness und das Nichtvorhandensein von Malware und störenden Interstitials wie Pop-Ups. In Zukunft ergänzen die Core Web Vitals diese als Faktoren. Die Benutzerfreundlichkeit einer Seite steht also auch in Zukunft im Fokus und beeinflusst das Ranking. 

    Web Vitals werden durch Core Web Vitals ergänzt

    Abb 1: Die Web Vitals werden künftig durch die Core Web Vitals ergänzt.

    Die neuen Core Web Vitals: 

    • Largest Contentful Paint (LCP)
    • First Input Delay (FID) 
    • Cumulative Layout Shift (CLS)
    Auswirkungen Core Web Vitals

    Abb 2: Die drei Core Web Vitals wirken sich auf die Performance aus.

     

     

    Die Auswirkungen der Core Web Vitals

     

    Abbildung zwei veranschaulicht die Messkriterien der drei wichtigsten Core Web Vitals. Die Zahlen am unteren Rand erklären die Auswirkungen auf die Performance. So sollte beispielsweise eine erstmögliche Interaktion auf einer Website innerhalb von 100 Millisekunden möglich sein (FID), um eine gute User Experience zu bieten.

    Mögliche Optimierungspotenziale und Tipps zur Verbesserung der User Experience 

     

    1. Largest Contentful Paint (misst Seitenladezeiten)

    Largest Contentful Paint misst die Zeit, die benötigt wird, bis das grösste inhaltliche Element einer Website geladen ist. Werden dafür mehr als 2,5 Sekunden benötigt, haben Sie hier bereits Raum für Verbesserungen: 

    • Optimieren Sie JavaScript-Files: Verschlanken Sie die Files, indem Sie nicht benötigte Code-Teile entfernen, und stellen Sie sicher, dass der Rendering-Path nicht blockiert wird.
    • Komprimieren Sie Bilddateien.
    • Ziehen Sie den Umstieg auf zeitgemässe Bildformate wie WebP in Betracht.

     

    2. First Input Delay (gibt Dauer bis zur ersten Interaktivität an)

    First Input Delay zeigt auf, wie viel Zeit vergeht, bis Userinnen und User das erste Mal eine Aktion auf der Website ausführen können. Bestenfalls werden dafür weniger als 100 Millisekunden benötigt. Längere Funktionen, die sequentiell ausgeführt werden, sowie wenig optimierte Interaktivität verlängern die Ladezeit. Oftmals blockiert JavaScript wegen langer Ausführungszeiten wichtige Interaktionen. Hier können Sie Abhilfe schaffen: Teilen Sie JavaScript-Files in kleinere Files auf und laden Sie diese asynchron.

     

    3. Cumulative Layout Shift (zeigt visuelle Stabilität auf)

    Cumulative Layout Shift gibt Angaben zur visuellen Stabilität des Website-Layouts. Falls beim Laden der Site ein Layout-Wechsel stattfindet, wirkt sich dies auf die Benutzerfreundlichkeit aus. Der Browser wird von der Dimension der Elemente überrascht und verschiebt daraufhin das Layout. Dieser Fall tritt beispielsweise auf, wenn bei Bildern, Ads oder iFrames die Dimensionen nicht spezifiziert sind. So vermeiden Sie das Problem:

    • Geben Sie bei Bild- und Video-Elementen Attribute für die Breite und Höhe an.
    • Reservieren Sie genügend Platz für dynamische Inhalte.
    • Fügen Sie neue Inhalte nicht vor bereits existierendem Content ein.

    Google führt das Core Web Vital Update zwischen Juni und August 2021 durch. Die Core Web Vitals werden anfänglich nur seitenbasiert gemessen und wirken sich ausschliesslich auf mobile Suchanfragen aus. Das bedeutet für Sie: Die Faktoren werden Ihr organisches Ranking nicht von heute auf morgen tangieren. Längerfristig beeinflussen sie dieses aber. Google sortiert Websites laufend aus den Rankings aus, wenn die Overall Page Experience im Vergleich zur Konkurrenz als verbesserungswürdig oder schlecht eingestuft wird. 

    Es lohnt sich also in jedem Fall, die Website in Bezug auf Seitenladezeiten, Interaktivität und visueller Stabilität zu optimieren. Werfen Sie auch einen Blick in die Google Search Console und unterziehen Sie Ihre Website einem der verfügbaren Tests, um herauszufinden, wo Sie stehen und wo Sie Optimierungsmöglichkeiten haben.