Julian Kaufmann
Managing Strategist
Die moderne Marketingwelt ist geprägt von ständiger Veränderung und steigender Komplexität. Immer mehr Kanäle, neue Plattformen, bessere Tools und fortschrittliche Technologien prasseln in einer beispiellosen Geschwindigkeit auf uns ein. Das Resultat: stetig wechselnde Anforderungen an Unternehmen und Marketer:innen. Wie gelingt es in diesem Umfeld, die verschiedenen Marketingdisziplinen ganzheitlich zu verknüpfen? Mithilfe des Digital Marketing Maturity Frameworks schaffst du die nötige Klarheit, um dein Unternehmen weiterzuentwickeln.
Die moderne Marketingwelt: schneller, grösser, weiter
2011 umfasste die MartechMap etwa 150 Tools, Technologien und Softwares für die tägliche Arbeit von Marketer:innen. 2023 sind es bereits über 11’000. Die Plattformen und Programme dienen dabei nicht mehr nur einem einzelnen Zweck, sondern decken verschiedene Bedürfnisse ab. Die Prämisse: schneller, grösser, weiter. Damit Marketer:innen trotz lauter Bäumen den Wald noch sehen, empfiehlt Gartner, selektiv zu sein und sich nur auf die Trends zu fokussieren, die auf die eigenen organisatorischen Bedürfnisse einzahlen.
Aber auch wer selektiv vorgeht, ist noch immer mit einer steigenden Komplexität konfrontiert. Das zeigt sich beispielsweise in der Rolle von CMOs, die sich in den letzten Jahren massiv verändert hat. Umfasste das Jobprofil früher nur «Marketing», gehören heutzutage auch Bereiche wie «Growth», «Customer Experience» oder «Branding» zum Paket. Symptomatisch für diese Entwicklung ist eine kürzere Amtszeit von CMOs: Sie ist so tief wie noch nie in den letzten zehn Jahren.
Auch andere Jobprofile sind von der steigenden Komplexität betroffen: 2010 waren Google Ads Campaign Manager:innen noch damit beschäftigt, passende Keywords zu finden und Anzeigen zu einem guten Preis zu platzieren. Heute erledigen das automatisierte Tools wie Performance Max, Smart Display Campaigns oder Discovery Ads. Campaign Manager:innen beschäftigen sich mittlerweile mit weitaus komplexerer, strategischer Arbeit.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Höchste Zeit, dass sich auch Unternehmen an die Veränderungen anpassen. Nur so können sie weiterhin bestehen und ein effektives sowie effizientes Marketing betreiben. Häufig wird der Weg der zunehmenden Spezialisierung gewählt (der sog. «best of breed agency approach»). Die Kehrseite davon ist oftmals, dass der Blick fürs grosse Ganze verloren geht.
Darum müssen Unternehmen Wege finden, um
- mit der zunehmenden Geschwindigkeit in der Branche Schritt zu halten.
- in einer fragmentierten Marketing-Landschaft die Übersicht zu behalten.
- Chancen zu identifizieren und diese zu nutzen.
- das alles besser als die Konkurrenz zu machen.
Digital Marketing Maturity – ein Konzept, das Orientierung stiftet
Um in der heutigen Marketingwelt zu bestehen, ist die digitale Maturität eines Unternehmens zentral. Sie liefert Entscheidungsträger:innen Orientierung und hilft ihnen dabei, folgende Fragen zu beantworten:
- Wo setze ich meine Prioritäten?
- Wie wird meine Marketingorganisation effizienter und effektiver?
- Mit welchen Prozessen kann ich schneller auf Veränderungen reagieren?
«Digital Maturity ist die Fähigkeit, auf der Grundlage der aktuellen technischen Ausstattung, der Personalressourcen und der digitalen Technologie schnell auf Marktchancen zu reagieren und diese zu nutzen. Es ist die Fähigkeit eines Unternehmens, die digitale Transformation nicht nur aus der Sicht der digitalen Technologie, sondern unternehmensweit, einschliesslich der Mitarbeitenden, der Kultur und der Prozesse, anzugehen, um Geschäftsergebnisse zu erzielen.»Dave Rutkowski
CEO, Performance Improvement Partners
The Webrepublic Digital Marketing Maturity Framework
Wir haben das Konzept der digitalen Maturität mit unserer langjährigen Erfahrung als Digitalmarketing-Agentur kombiniert und in ein Framework übersetzt.
Das Digital Marketing Maturity Framework kann den sich ständig wandelnden Umständen angepasst werden.
Wie wenden wir das Modell in der Praxis an?
Das Framework bildet das umfassende Marketing-Setup eines Unternehmens ab, ist modular aufgebaut und entsprechend flexibel anwendbar. Unternehmen sehen sich mit den verschiedensten Fragestellungen konfrontiert, für deren Beantwortung das Framework ein hilfreiches Werkzeug ist:
- Wie steht es grundsätzlich um die Maturität meines Marketings?
- Was braucht es, damit mein Projekt XY erfolgreich ist?
- Wie erreiche ich mein Ziel XY mit meinem aktuellen Marketing-Setup?
Anhand des Use Cases eines Website Relaunches veranschaulichen wir, wie wir Kundenprojekte in der Praxis angehen.
Anhand einer Standortbestimmung wird der Use Case auf dem Digital Marketing Maturity Framework verortet.
1. Standortbestimmung
- Welche Themenbereiche tangiert der Website Relaunch direkt, welche indirekt?
- Welche Abteilungen und Entscheidungsträger:innen müssen einbezogen werden?
2. Analyse und Bewertung
- Was ist der Stand der digitalen Maturität (qualitative und quantitative Kriterien)?
- Werden alle relevanten Themen bei der Planung des Relaunchs berücksichtigt?
- Wie ist die Performance hinsichtlich Benchmarks/Best Practices zu bewerten?
- Sind die Zuständigkeiten und Einflussbereiche richtig verteilt?
3. Konkrete Handlungsempfehlungen
- Mit welchen Massnahmen lässt sich die Maturität gezielt verbessern?
- Was gilt es zu priorisieren?
- Was gilt es bei der Umsetzung und dem Enablement zu beachten?
Letztendlich gilt natürlich «The map is not the territory». Die Realität ist immer etwas komplexer, als uns irgendein Modell weismachen möchte. Trotzdem sind wir überzeugt, dass das Konzept der Digital Marketing Maturity ein hilfreiches Werkzeug für Unternehmen ist, um sich in einer sich stetig verändernden Umwelt weiterzuentwickeln.
