Yasin Durmus
Head of SEO & UX
Bing und Bard: AI revolutioniert, wie wir Content suchen, finden und erstellen. Diese Veränderungen haben auch Einfluss auf SEO und werden Website-Owner:innen und Content Creators in Zukunft vor grosse Herausforderungen stellen. Wie diese aussehen, erklären wir im Blogpost und liefern auch gleich ein paar Lösungsansätze.
Einfach gesagt, funktioniert ein wesentlicher Teil des Internets so: Websites liefern Content und Suchmaschinen führen die Nutzer:innen zu ebendiesem. Selbst grosse Seiten sind darauf angewiesen, Visits zu erzielen. Wie viele sie bekommen, wird massgeblich durch die Position in den Suchergebnissen bestimmt. Diese Position lässt sich durch geschickte SEO-Strategien optimieren. Deswegen sind viele Websites vor allem auf die Anforderungen von Suchmaschinen ausgelegt. Mit dem Aufkommen von AI könnte sich dieses Modell grundlegend verändern. Das beeinflusst wiederum SEO. Wer auch in Zukunft online gefunden werden möchte, muss sich zwei grossen Herausforderungen stellen.
AI-Suchmaschinen: die grössten Herausforderungen an SEO
Zero-Click-Suche
Google wird von der Such- zur Antwortmaschine. Suchanfragen führen nicht mehr zu einer langen Liste von Links. Bard und Bing präsentieren fix und fertig kuratierte, zusammengefasste Antworten, die tiefer führende Recherchen häufig überflüssig machen. Zero-Click-Suche heisst das. Zwar sollen weiterhin Links angezeigt werden, doch wie wahrscheinlich ist es, dass Nutzer:innen noch weiter klicken, wenn ihnen bereits nahezu alle Antworten auf dem Silbertablett serviert wurden? Es ist anzunehmen, dass der Traffic für viele Websites zurückgehen, die Qualität dafür aber zunehmen wird. Denn die Nutzer:innen, die auf der Website landen, haben sich häufig schon informiert und ernsthaftes Interesse oder konkrete Kaufabsichten.
Microsoft Bing listet am Ende der Antwort Links zu relevanten Quellen auf, die für eine weiterführende Recherche verwendet werden können.
Google Bard verzichtet auf weiterführende Links, bietet aber die Möglichkeit über einen Button zur klassischen Google Konsole zu wechseln und dort nach Informationen zu suchen.
Content-Flut
AI wird nicht nur eingesetzt, um Content zu filtern und zusammenzufassen, sondern auch, um ihn zu erstellen. Tools wie ChatGPT generieren in kurzer Zeit massenweise Texte. Allerdings sind diese Texte häufig vor allem auf die Bedürfnisse von Suchmaschinen ausgelegt, nicht auf die der Leser:innen. Die Qualität ist fragwürdig, der Wahrheitsgehalt unsicher. Schon jetzt existieren hunderte Websites mit diesem AI-generierten Content. Aktuell werden solche Texte von Google und Co. meist als qualitativ minderwertig eingestuft und entsprechend schlecht gerankt. Aber wird das auch funktionieren, wenn Suchmaschinen selbst in Zukunft vermehrt AI in ihren Algorithmen einsetzen?
Lösungsansätze für SEO: den Herausforderungen durch AI begegnen
Wie werden Unternehmen also in Zeiten von Zero-Click-Suche noch gefunden in der AI-generierten Content-Flut? Folgende Ansätze können Ihnen dabei helfen:
- In den neuen Suchmaschinen suchen Nutzer:innen nicht mehr nach einzelnen Schlagwörtern, sondern prompten komplexe Fragestellungen an einen Chatbot. Deswegen kann es hilfreich sein, auf ganze Keyword-Cluster und Long-Tail-Keywords zu setzen.
- Google selbst erklärt, worauf es bei der Erstellung von performancestarken, nützlichen Inhalten ankommt. Bei der Content-Erstellung hilft es also, die E-E-A-T- und Hilfreiche-Inhalte-Richtlinien im Blick zu behalten und AI-generierte Texte vor der Publikation unbedingt auf Qualität zu überprüfen.
- Strategie ist Key. Eine ausgeklügelte Content-Strategie ist der beste Weg, um der potenziellen Content-Flut zu begegnen. Dafür ist es entscheidend, die Probleme und Bedürfnisse der Zielgruppe zu verstehen, um relevanten Content bereitstellen zu können. Guter Content beantwortet die Fragen und möglichen Folgefragen der Nutzer:innen mit Fachwissen und im Detail.
AI und SEO – Beziehungsstatus: Es ist kompliziert
«AI verändert das Internet. Und wie diese Veränderungen im Detail auch aussehen mögen, eines ist klar: SEO wird immer komplexer. Unternehmen, die in Zukunft online gefunden werden möchten, sind deshalb gut beraten, die Unterstützung von Expert:innen zu suchen, die auch in Zeiten des Umbruchs den Überblick behalten.»Yasin Durmus
Head of SEO & UX, Webrepublic AG
